Senad Alic
Refugees
Malerei Bild 2

Titel: Senad Alic - Malerei
Künstler: Senad Alic
Kurator: Barbara Goebels-Cattaneo

Vernissage: Freitag, den 13.3. ab
19 Uhr mit Musikperformance

Laufzeit: März bis Mai

Öffnungszeiten: Fr und Sa von 14
bis 18 Uhr und nach Vereinbarung

Location: Gallery UNO Projektraum Berlin,
Wissmannstr. 12
Gegenüber der Werkstatt der Kulturen,
U-Bhf Hermannplatz

Telefon: 030 6181550 oder
0039 34599222150

Malerei
Mit weitaufgerissenen Augen starren Senad Alics "Refugees," traumatisierte Flüchtlinge, den Betrachter an. Vier Porträts, vier Gestalten bilden ein eindringliches Ganzes. Die linke Seite des Quadriptychon ist in Farbe, die rechte in Grautönen gehalten. Ausgemergelt von der Flucht, gezeichnet von dem Horror des Krieges, sind die Flüchtigen in Auflösung begriffen. Rote Bänder umgeben die Gesichter. Wie Adern, die auf der Flucht aus der Heimat gewaltsam gekappt worden sind, flattern sie im Raum. Die Bilder illustrieren die ungewisse Zukunft und die Strapazen der Flucht, die heute aktueller sind denn je. Millionen Menschen fliehen oder leben unter unwürdigen Bedingungen in Lagern und Notaufnameprovisorien. Und doch bleibt die Hoffnung. Zwei Gesichtshälften in einem weiteren Gemälde werden durch ein rotes Band zusammengehalten, ein neues Leben kann möglich sein.

Im "Travellers" erscheint eine weibliche Gestalt fast transparent, ätherisch. Einzelne Organe sind in der leuchtend gelben Körperhülle auszumachen. Eine Henne legt sich in ihren Schoß, verwächst mit einen Netz aus Adern mit ihrem Unterleib der Frau, deren Kopf ein orangefarbener Vogel schmückt. Ein harmonisches Bild, wäre da nicht die zweite Hälfte des Diptychons, die in Schwarz/Weiss bzw. Graunuancen gehalten ist. Ein Detail, der Vogelkopf, ist vergrößert. Verkörpert die Henne bzw. der Hahn im Volksglauben die Fruchtbarkeit, bringt hingegen die schwarze Henne den Tod, der Hahn steht mit dem Teufel im Bunde. So kippt die friedliche Stimmung; das schwarze Tier erinnert ein wenig an einen Wasserspeier, der am Dach gotischer Kathedralen dem Gläubigen Furcht einflösste.

Flucht und Vertreibung betreffen auch eine besondere ethnische Gruppe: Sinti und Roma fliehen vor der Diskriminierung, die ein würdiges Leben oft nicht möglich macht. In Neukölln ist in der Harzer Strasse das Arnold Fortuin-Haus zu finden. Seit 2012 bietet es 137 Wohnungen für 600 Sinti und Roma, die sonst keine Bleibe gefunden haben. Senad Alic wurde gebeten, die Hausfassade zu gestalten. So blickt das Porträt des Namensgebers, Arnold Fortuin in nachdenklicher Pose, bescheiden und in sich gekehrt, herunter. Fortuin rettete im 2. Weltkrieg hunderte Sinti und Roma, verhalf ihnen zur Flucht. In einer unmenschlichen Zeit bewies der Geistliche Mut und Unerschrockenheit; sein Name wird für immer mit dem Schicksal "seiner" Sinti und Roma verknüpft sein.

Nenben ernsten Themen spielt Alic mit historischen, gesellschaftskritischen Vorlagen. In seiner Serie "Ship of Fools" bezieht er sich auf die Geschichte aus dem 16. Jahrhundert. Das "Narrenschiff" versammelt Typen, die alle gesellschaftlichen Abgründe offenbaren. Die moralsatirische Geschichte findet in Alics Interpretation neue Frische. Don Quichotte ist ein weiterer Narr; sein vergeblicher Kampf gegen die Windmühlen ist legendär. Alic wählte für dieses Gemälde abstrakte Elemente, man meint, eine Skulptur der Osterinseln zu erkennen.

Ganz abstrakt sind die Bilder einer weiteren Serie: farbige Wirbel, poetisches Informell, Vögel, die aufsteigen. Vögel spielen in Alics Werk eine große Rolle. Sie sind frei und werden Botschafter des Friedens. Politische Statements verbinden sich bei Alics in Bildern ausdrucksstarker Malerei, die ihre Wirkung nicht verfehlt.

SENAD ALIC, geboren 1957 in Zenica, Bosnien-Herzegowina. Architekturstudium von 1975 bis 1983 an der Universität Sarajevo, BiH. Einzel- und Gruppenausstellungen weltweit. Seit 1992 tätig in Berlin.

Die Arbeiten des Künstlers zusammen mit Arbeiten der Berliner Künstlerin Simone Elsing, Bildhauerin, sowie die permanente Installation der koreanischen Künstlerin Sun Choi werden während der Veranstaltung "26 Positions" zum Berliner Galeriewochenende vom 1. bis 3. Mai im Projektraum Gallery UNO gezeigt.Öffnungszeiten:Fr 18 bis 21 Uhr, Sa und So 12 bis 19 Uhr.

English
The work of the artist Senad Alic is part of the event '26XPositions' for the Gallery Week-End in Berlin from May 1st to May 3rd 2015. It will be shown together with works by German artist Simone Elsing, sculpture, and the permanent installation in the Gallery by Korean artist Sun Choi.

Senad Alic is a candidate for the Art Fair 'Positions' in September 2015 in Berliln.

Gallery UNO supports contemporary international art. All shows are documented on our website www.artexhibitionlink.com.

Gallery UNO Projektraum Berlin
Wissmannstrasse 12 - opposite Werkstatt der Kulturen - U Hermannplatz
www.artexhibitionlink.com

Opening times during the event '26XPositions' :
Friday, 1st of May - 6 pm to 9 pm
Saturday, 2nd of May and Sunday, 3 rd of May - 12 noon - 7 pm

German
Die Ausstellung des Kuenstlers Senad Alic ist Teil der Veranstaltung '26XPositions' und wird bis zum Berliner Galeriewochenende 1 - 3. Mai 2015 zusammen mit Arbeiten der Bildhauerin Simone Elsing, Berlin und der permanenten Installation der koreanischen Kuenstlerin Sun Choi zu sehen sein.

Senad Alic ist Kandidat fuer die Kunstmesse der Positions in Berlin im September 2015.

Gallery UNO foerdert zeitgenoessische internationale Kunst. Alle Ausstellungen der Galerie sind auf der Webseite www.artexhibitionlink.com dokumentiert.

Gallery UNO Projektraum Berlin
Wissmannstrasse 12 - gegenueber der Werkstatt der Kulturen - U Hermannplatz
www.artexhibitionlink.com

Oeffnungszeiten waehrend des Galeriewochenendes:
Freitag, den 1. Mai 2015 - 18 Uhr bis 21 Uhr
Samstag, den 2. Mai und Sonntag, den 3. Mai - 12 Uhr bis 19 Uhr

Gallery UNO Projektraum Berlin
Wissmannstrasse 12 - Gegenueber der Werkstatt der Kulturen - U Hermannplatz

ArtExhibitionLink
www.artexhibitionlink.com

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